Was ist Ideenmanagement 2024: Einführung + Definition

Die Veränderung von Unternehmen über Ideenmanagement ist einer der erfolgreichsten Wege, um deren Zukunftsfähigkeit und Wirtschaftlichkeit kontinuierlich zu steigern. Durch die Beteiligung der Mitarbeitenden wird der kulturbasierte Wettbewerbsfaktor von mehr "Unternehmertum im Unternehmen" gefördert. Ideenmanagement hat sich auf diese Weise zu einem Evergreen in Unternehmen, Konzernen und Mittelstand, in staatlichen wie nichtstaatlichen Organisationen entwickelt.

(Lesedauer 3 Minuten) 

INHALTSÜBERSICHT

5 Gründe für ein erfolgreiches Ideenmanagement



Wie kam es dazu?

Das Verständnis von Ideenmanagement hat sich über die Jahrzehnte hinweg immer wieder gewandelt und an die gesellschaftlichen und betrieblichen Anforderungen angepasst. Im deutschsprachigen Raum gilt Alfred Krupp als Begründer des Betrieblichen Vorschlagswesens (BVW) mit seinem vielzitierten „Generalregulativ” von 1872. Mitte der 1980er Jahre hat in den deutschen Unternehmen die Entwicklung des Kontinuierlichen Verbesserungsprozesses (KVP) begonnen, beeinflusst vom KAIZEN. So entstand ein Verständnis, dass Ideenmanagement aus einem Betrieblichen Vorschlagswesen und einem Kontinuierlichen Verbesserungsprozess besteht.


Definition Ideenmanagement heute

Heute ist Ideenmanagement  WEIT MEHR als Betriebliches Vorschlagswesen (engl. employee suggestion scheme) und/oder ein Kontinuierlicher Verbesserungsprozess (engl. continous improvement process, CIP). 

Ideenmanagement ist die Veränderung und Transformation von Organisationen aus eigener Kraft durch eine Kultur der Orientierung am Menschen.

Wichtige Bausteine sind die Beteiligung von Menschen, Ideengenerierung und Ideenumsetzung sowie eine Kultur der Wertschätzung, die für unternehmerische Zukunftsmacher attraktiv ist.

Ideenmanagement begründet sich auf einer inneren Haltung, die Zukunft kreativ und optimistisch zu gestalten.

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Wie funktioniert Ideenmanagement?

Ausgerichtet auf die Unternehmensstrategie und -kultur werden Ideen generiert, die der operativen und strategischen Zielerreichung dienen.

Die Ideengenerierung erfolgt über eine Vielzahl unterschiedlicher Methoden, die entweder zufällig-spontan oder gerichtet verlaufen. Entscheidend ist, dass die Kreativität der Mitarbeiter für neue Ideen geneutzt wird.

Mitarbeiter generieren Ideen zur Verbesserung bestehender Standards (Verbesserungsvorschläge), Ideen für Innovationen zur Schaffung neuer Standards sowie Ideen, die zu Patenten angemeldet werden können.

Eine Idee besteht dabei meist aus drei Bestandteilen:
  • Beschreibung einer Herausforderung oder eines Problems
  • Lösung als Lösungsweg
  • Nutzen oder Ergebnis
Hier greifen gesetzliche Grundlagen, wie zum Beispiel das Bürgerliche Gesetzbuch (BGB), das Betriebsverfassungsgesetz als auch das Arbeitnehmererfindungsgesetz.

Das Ideenmanagement verfügt über einen transparenten Prozess für die Verarbeitung von Ideen und Verbesserungsvorschlägen. Dieser besteht i. d. R. aus vier Stufen:
  • Dokumentation einer Idee (Erfassen von Vorschlägen oder Verbesserungsvorschlägen (VVs)
  • Beurteilung der Idee auf Machbarkeit und Nutzen sowie einer Umsetzungsempfehlung
  • Umsetzung der Idee
  • Nachverfolgung der Idee in Bezug auf den realisierten Nutzen
Die Rollen entlang des Ideenmanagement-Prozesses umfassen zum Beispiel
  • Ideengeber bzw. Einreicher
  • Prozessverantwortliche wie ein Ideenmanager
  • Experten
  • Umsetzungsverantwortliche
  • Jeder Rolle sind Aufgaben zugewiesen, die erforderlich sind, damit das Ideenmanagement produktiv arbeiten kann.
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Lesetipp:


Erfolgsfaktor Qualifikation im Ideenmanagement

Einer der wichtigsten Erfolgsfaktoren für ein produktives Ideenmanagement ist eine hohe Ideenmanagement-Qualifikation aller Beteiligten. Wenn alle gemeinsam an einem Strang in dieselbe Richtung ziehen, kann relevantes Mitarbeiterideenpotential in den Erfolg des Unternehmens eingebracht werden.

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Was ist eine Wertschätzungskultur?

Je nach Unternehmenskultur werden den Ideengebern unterschiedliche Formen der Wertschätzung zuteil. Dies umfasst zum einen verschiedene immaterielle Maßnahmen, die auf eine intrinsische Motivation ausgerichtet sind. Zum anderen materielle Maßnahmen als Sach- und Geldprämien. Prämienmodelle werden zusammen mit dem Betriebsrat oder Personalrat in einer Betriebsvereinbarung zum Ideenmanagement gestaltet.

Wertschätzend und ideenoffen zu führen, ist eine Herausforderung.

Lesetipp 


Was ist Ideenmanagement als integrierendes Unternehmensprogramm?

Ideenmanagement (IDM) verfügt über die Fähigkeit verschiedenste Ideenprozesse integrieren zu können:

  • IDM mit Innovationsmanagement, Open Innovation
  • IDM und Kontinuierlicher Verbesserungsprozess (KVP)
  • IDM und LEAN Six Sigma
  • IDM und Design Thinking sowie Business Model Canvas
  • IDM und Start-Up Ecosystems
  • IDM und Personalmanagement sowie Personalentwicklung
  • IDM und Nachhaltigkeitsmanagement/ Sustainable Development Goals (SDG) der Vereinten Nationen
  • IDM und Unternehmensentwicklung
  • IDM und Arbeitssicherheit / Gesundheitsschutz
  • IDM und Qualitätsmanagement
Sie möchten mehr über dieses Thema erfahren? Im Weiterbildungsprogramm finden Sie dazu vielfältige Möglichkeiten. 



Kennzahlen, Reporting, Benchmark, Deutscher Ideenmanagement Report

In einem Ideenmanagement Monitoring wird im Blick behalten, wie sich das Ideenmanagement als Unternehmensprogramm verhält.

Organisationen verfolgen individuelle Ziele und leiten darauf ausgerichtet Nutzenkriterien für Ideen ab, um Erfolge messbar zu machen.

Als Teil eines Monitorings werden Kennzahlen genutzt, die Informationen zur Ideen-Kultur, Ideenverarbeitungs-Prozessen sowie Nutzen und Ergebnisse zu liefern. Diese Kennzahlen werden ausgewertet und in das Reporting integriert.

Unternehmen nutzen den IDM BENCHMARK connect vom Zentrum Ideenmanagement in Deutschland, Österreich und der Schweiz (DACH-Region) als branchenübergreifenden Standard, um sich mit relevanten Unternehmen zu vergleichen, zu vernetzen und zu lernen.

Sie möchten sich über Ideenmanagement-Kennzahlen vergleichen und mit relevanten Unternehmen austauschen? Hier geht's zum IDM BENCHMARK connect. Hier geht's zum Deutscher Ideenmanagement Report.


Ideenmanagement Software

Digitale Werkzeuge werden heute vielfach genutzt, um Ideenmanagement als Unternehmensprogramm zu unterstützen. Der Markt von Ideenmanagement Software befindet sich in einem stetigen Wandel. Es ist für viele Organisationen eine Herausforderung, eine passende Software, die den eigenen Anforderungen entspricht, zu finden.

Sie möchten ein Ideenmanagement Software Projekt durchführen? -> lesen Sie hier Informationen zum Software Projekt


Moderne Ideenmanagement Standards

Das Zentrum Ideenmanagement ist der Ort, an dem Ideenmanagement-Standards entwickelt werden. Dies umfasst insbesondere die Ideenmanagement-Fachsprache mit ihren Definitionen und Verständnissen sowie Methoden und Maßnahmen für ein professionelles Ideenmanagement in der heutigen Zeit.
 
Wir unterstützen dadurch Ideenmanager*innen, die die Relevanz des Themas aktuell und zukunftsoffen in ihrer Organisation kommunizieren und umsetzen möchten. Die Begriffsverständnisse und Definitionen sind in der Zeitschrift Ideen & Management, Materialien für nachhaltige Unternehmensführung (SSN Print 2192-2039 | ISSN Online 2698-6906) veröffentlicht.

Wenn Sie Anregungen zu einzelnen Begriffsverständnissen haben oder der Meinung sind, dass weitere Begriffe hinzugefügt werden sollen, schreiben Sie uns!


Autoren-Box

Roland Rausch

Vorstandsmitglied Zentrum Ideenmanagement und Geschäftsführer Deutsches Institut für Ideenmanagement und Innovationsmanagement 
EFQM Assessor für Ideenmanagement in Deutschland
Social Entrepreneurship Trainer